Entwicklung der Kulturstadt Winterthur
Winterthur stand als zweitgrösste Stadt stets im Windschatten der Kantonshauptstadt Zürich. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte die Hochburg der Demokraten erfolgreich Opposition gegen den Wirtschaftsliberalismus Zürichs. Damit war Winterthur massgeblich an der Schaffung der neuen demokratischen Bundes- und Kantonsverfassung beteiligt, womit 1878 politisch das «Eschersche»-System des Zürcher Freisinns besiegt wurde.
Winterthur wuchs im Zeitalter der Industrialisierung schnell zu einer bedeutenden Industrie- und Arbeiterstadt mit der Entwicklung der Eisenbahn im Fokus. Die Patrons von damals widmeten sich ausgiebig der Kunst. Deren Vermächtnis bildet heute die Basis der Kulturstadt Winterthur.
Wie dieses Erbe finanziert, verwaltet und gefördert wird, erzählt uns unser Referent Michael Künzle.
Er ist seit 2012 Stadtpräsident von Winterthur mit einem beeindruckenden Leistungsausweis. In einer exponierten politischen Position findet er immer wieder eine Mehrheit der tendenziell linkslastigen, grossstädtischen Bevölkerung.
Die Pflege der Kultur ist einer seiner Hauptakzente. Sei es beim Aufbau der Fachstelle "smart city", dem neuen Museumskonzept, der Verselbständigung des Theaters Winterthur oder der integrierten Standortförderung: Die kulturellen Errungenschaften der letzten Jahre, die Winterthur so lebenswert machen, tragen seine Handschrift.